Morbus Crohn

1932 beschrieb Dr. Burrill Bernhard Crohn mit Kollegen anhand von 14 Fällen die pathologischen und klinischen Details der schubweise verlaufenden Darmentzündung, die später seinen Namen erhielt: „Morbus (=Krankheit) Crohn“.
Dr. Burrill Bernhard Crohn wurde am 13. Juni 1884 in New York geboren und starb mit 99 Jahren am 29. Juli 1983.

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Dr. Burrill Bernhard Crohn


Schwellungen und Entzündungen

Der Morbus Crohn führt zu einer chronisch-granulomatösen Entzündung, die im gesamten Verdauungstrakt von der Mundhöhle bis zum After auftreten kann. Bevorzugt befallen von den charakteristischen Schwellungen und Entzündungen sind der untere Dünndarm (terminales Ileum) und der Dickdarm (Colon), seltener die Speiseröhre (Ösophagus) und der Mund.
Typisch für den Morbus Crohn: Die Erkrankung breitet sich nicht kontinuierlich aus, sondern sie kann mehrere, nicht zusammenhängende Stellen des Verdauungstraktes befallen, die durch gesunde Darmabschnitte voneinander getrennt sind. Und außerdem erfasst sie nicht nur die oberste Schleimhautschicht, sondern sie kann alle Schichten der Darmwand betreffen. Sie neigt auch zu Durchbrüchen (Fisteln) und narbigen Engstellen (Stenosen).

 

Die Symptome

Durchfälle, starke Gewichtsabnahme, Leistungsabfall, Gelenkbeschwerden sind nur einige der auftretenden Begleiterscheinungen, welche schon beginnen, bevor die Beschwerden durch eine Diagnose erklärbar werden. Leidvolle Irrwege mit vielen Untersuchungen und Unverständnis zermürben den Erkrankten.

 

Diagnostik

Morbus Crohn hat kein einheitliches Krankheitsbild. Es können alle Abschnitte des Verdauungstrakts von Entzündungen betroffen sein. Ob ein Morbus Crohn vorliegt, muss im Rahmen einer Anamnese und körperlichen Untersuchung wie Bildgebung, Ultraschall, Endoskopie und Entnahme von Gewebeproben aus dem Darm mit anschließender Beurteilung durch den Pathologen festgestellt werden. Bei Verdacht auf Morbus Crohn sollten neben der Endoskopie auch eine Gastroskopie (Untersuchung von Speiseröhre und Magen) und eine Untersuchung des Dünndarms durchgeführt werden. Mit diesen Einzelbefunden kann dann eine gesicherte Diagnose gestellt werden.

Im Gegensatz zum Morbus Crohn beschränkt sich bei der Colitis ulcerosa die Entzündung auf den Dickdarm und den Enddarm. Die Abgrenzung von Morbus Crohn zur Colitis ulcerosa ist nicht immer möglich; in diesen Fällen spricht man von einer Colitis indeterminata oder einer nicht klassifizierten chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Vorher sollten andere chronische Entzündungsprozesse, wie beispielsweise bakteriell oder viral verursachte Darmentzündungen sowie allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten, z. B. gegen Nahrungsmittel, ausgeschlossen werden.

Auch außerhalb des Verdauungstrakts können sich Krankheitszeichen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung zeigen. Am häufigsten kommt es zu Beschwerden an den Gelenken oder der Wirbelsäule, den Augen sowie der Haut. Nicht immer treten die klassischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust auf.

Welche Untersuchungen im weiteren Krankheitsverlauf nötig sind, hängt von den Beschwerden des Patienten, von der Ausprägung der Erkrankung und von der Therapie ab. Auch vor einer Operation und zur Krebsvorsorge und -früherkennung werden weitere Untersuchungen nötig. Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa sollten nach aktuellem medizinischem Standard durchgeführt werden.

Fragen Sie Ihren Arzt, warum dieses oder jenes durchgeführt werden muss, ob es die Untersuchungen betrifft oder die Therapie. Keine Angst, Sie haben ein Recht als Betroffene vom Arzt entsprechend aufgeklärt zu werden.

 

Erfolge in der Forschung

Obwohl diese Erkrankung 1932 erstmal beschrieben wurde, wirft sie immer noch viele Fragen auf. Dennoch hat sich seit Anfang 1980 viel getan und die Forschung hat schon einiges klären können. Die Anzahl der Medikamente hat sich enorm erweitert und auch in den Untersuchungsmöglichkeiten gibt es stetige Verbesserungen.